Zitat aus der umg 2/2012

umg 25 | 2/2012
"Kritik aus der Selbsthilfeszene
Alle - Referenten und Teilnehmer – waren nicht wenig überrascht, als ihnen in dem Blog einer Selbsthilfegruppe (CSN) von einer Autorin, die selbst bei dem Symposium nicht anwesend war, unterstellt wurde, an einer Kreuzfahrt teilgenommen zu haben. Diese Darstellung auf „Boulevard-Niveau“ gipfelt in einer Abrechnung mit gerade vom dbu fertig gestellten Praxisleitlinien für kurative Umweltmedizin. In die Schusslinie gerät ausgerech- net Frau Dr. Anke Bauer, die die Schriftleitung hatte. Vergessen ist, dass es nicht zuletzt ihrer engagierten Arbeit zu verdanken war, dass die MCS- Studie I des RKI nicht das gesetzte Ziel der Psychiatrisierung der Krankheit erreichte. Nun wird ihr und den Co-Autoren gerade diese Zielsetzung unterstellt. Es wird in dem Pamphlet deutlich, das zwischen umweltmedizinischer diagno- stischer Strategie und auszuschließenden Differenzialdiagnosen und Therapien nicht unterschieden wird. Hätte man wenigsten das übersichtliche Fließschema zur Kenntnis genommen und verstanden, wäre ein solches Ausmaß von übler Nachrede ver- meidbar gewesen. Auch zeigt sich, dass die Kommentatorin keine Kenntnisse darüber besitzt, welche formalen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, wenn Leitlinien ein brauchbares Instrument werden sollen. Entgegen allen Unterstellungen von anderer Seite sind die genetischen und epigenetischen Gesichtspunkte individueller Suszeptibilität beachtet. Die umweltmedizinischen somatischen Ursachen der Depressivität wurden erst jüngst, so umfassend wie noch nie zuvor, durch einen der Autoren der Leitlinien veröffentlicht.
Der Vorstände von dbu und EUROPAEM distanziert sich von dieser Meinungsmache einer Autorin auf das Schärfste, die den eigenen Interessenkonflikt unerwähnt lässt. In einer Zeit, in der immer weniger Ärzte bereit sind, sich den Mühen der Betreuung umweltkranker Patienten zu unterziehen, kann man nur von selbstgefälliger Ignoranz sprechen, wenn man gerade aus den Kreisen der Betroffenen, die es besser wissen sollten, in dieser unsachlichen und noch dazu im Detail kenntnislosen Weise über diejenigen herzieht, die sich seit Jahrzehnten engagieren. Bei den Patienteninitiativen ist ein heilsamer Selbstreinigungsprozess dringend erforderlich.
Die Tagungsinhalte steht auf einer CD, die über die Geschäftsstellen von dbu und EUROPAEM bezogen werden können, in Wort und Bild all denen zur Verfügung, die teilgenommen haben und die Informationen aufarbeiten möchten – all denen, die verhindert waren und nicht teilnehmen konnten – und all denen, die eine Meinung aber keine Kenntnis haben, um plakative Meinung durch konkretes Wissen zu ersetzen.
Kurt E. Müller"
http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/212_dbu.pdf
"Kritik aus der Selbsthilfeszene
Alle - Referenten und Teilnehmer – waren nicht wenig überrascht, als ihnen in dem Blog einer Selbsthilfegruppe (CSN) von einer Autorin, die selbst bei dem Symposium nicht anwesend war, unterstellt wurde, an einer Kreuzfahrt teilgenommen zu haben. Diese Darstellung auf „Boulevard-Niveau“ gipfelt in einer Abrechnung mit gerade vom dbu fertig gestellten Praxisleitlinien für kurative Umweltmedizin. In die Schusslinie gerät ausgerech- net Frau Dr. Anke Bauer, die die Schriftleitung hatte. Vergessen ist, dass es nicht zuletzt ihrer engagierten Arbeit zu verdanken war, dass die MCS- Studie I des RKI nicht das gesetzte Ziel der Psychiatrisierung der Krankheit erreichte. Nun wird ihr und den Co-Autoren gerade diese Zielsetzung unterstellt. Es wird in dem Pamphlet deutlich, das zwischen umweltmedizinischer diagno- stischer Strategie und auszuschließenden Differenzialdiagnosen und Therapien nicht unterschieden wird. Hätte man wenigsten das übersichtliche Fließschema zur Kenntnis genommen und verstanden, wäre ein solches Ausmaß von übler Nachrede ver- meidbar gewesen. Auch zeigt sich, dass die Kommentatorin keine Kenntnisse darüber besitzt, welche formalen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, wenn Leitlinien ein brauchbares Instrument werden sollen. Entgegen allen Unterstellungen von anderer Seite sind die genetischen und epigenetischen Gesichtspunkte individueller Suszeptibilität beachtet. Die umweltmedizinischen somatischen Ursachen der Depressivität wurden erst jüngst, so umfassend wie noch nie zuvor, durch einen der Autoren der Leitlinien veröffentlicht.
Der Vorstände von dbu und EUROPAEM distanziert sich von dieser Meinungsmache einer Autorin auf das Schärfste, die den eigenen Interessenkonflikt unerwähnt lässt. In einer Zeit, in der immer weniger Ärzte bereit sind, sich den Mühen der Betreuung umweltkranker Patienten zu unterziehen, kann man nur von selbstgefälliger Ignoranz sprechen, wenn man gerade aus den Kreisen der Betroffenen, die es besser wissen sollten, in dieser unsachlichen und noch dazu im Detail kenntnislosen Weise über diejenigen herzieht, die sich seit Jahrzehnten engagieren. Bei den Patienteninitiativen ist ein heilsamer Selbstreinigungsprozess dringend erforderlich.
Die Tagungsinhalte steht auf einer CD, die über die Geschäftsstellen von dbu und EUROPAEM bezogen werden können, in Wort und Bild all denen zur Verfügung, die teilgenommen haben und die Informationen aufarbeiten möchten – all denen, die verhindert waren und nicht teilnehmen konnten – und all denen, die eine Meinung aber keine Kenntnis haben, um plakative Meinung durch konkretes Wissen zu ersetzen.
Kurt E. Müller"
http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/212_dbu.pdf