Hallo Monja,
ich stelle hier einige Zitate von Nano Seite ein:
"Entzündungszellen in der Darmschleimhaut von Reizdarmpatienten setzen Serotonin, Histamin und Proteasen frei, die die Nervenzellen des Darmhirns sensibilisieren", sagt Prof. Michael Schemann vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan. Er hofft, "dass das die Grundlage sein könnte, hochspezifische Medikamente zu entwickeln, die diesen sensibilisierenden Cocktail blockieren".
"Unter dem Reizdarmsyndrom, an dem in Deutschland bis zu zwölf Millionen Menschen leiden, werden verschiedene Krankheitssymptome zusammengefasst, für die es bislang keine ausreichende Erklärung gibt. Eine ungesunde Lebens- und Ernährungsweise mit Alkohol- und Nikotinkonsum sowie ballaststoffarmer Kost fördern nach Angaben des Berufsverbandes aber mit großer Sicherheit die Entstehung eines Reizdarms. Die Betroffenen leiden unter Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen wie Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. "
"Eine gezielte Ernährungsberatung kann die Beschwerden von Patienten mit Reizdarm deutlich lindern. Da es aber keine Patentlösung gegen diese Verdauungsbeschwerden gebe, müssten Betroffene eine individuelle Lösung finden, betont der Darmexperte Jürgen Stein von der Universität Frankfurt. Reizdarm-Patienten sollten grundsätzlich Artischocken, Knoblauch, Zwiebel, Spargel und Lauch meiden, die Blähungen verursachen. "
http://www.3sat.de/nano/
Vor einiger Zeit gab es mal einen kritschen Artikel der sich unter anderem auch mit dem sogenannten "Reizdarm" auseinandersetzt. Noch online hier zu finden
http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2006-27/artikel-2006-27-die-fama-industrie.html
Und hier ist ein Zitat aus einem sehr lesenswerten Artikel, jetzt wieder online zu finden ist:
Christoph Gasché, Professor für Gastroenterologie
an der Wiener Universitätsklinik für Innere
Medizin hat auch seine Ehrfahrungen mit den
Reizdarm-Patienten:
“Reizdarm. Undiagnostizierte Nahrungsmittelunverträglichkeiten
treiben viele Betroffene
oft über Jahre hinweg erfolglos
von Arzt zu Arzt. Die lästigen bis quälenden
Symptome reichen von Bauchschmerzen
über Durchfälle, Verstopfungen und
Darmentzündungen bis hin zu Ausschlägen
und Depressionen. Gelingt es nicht,
die Ursache zu finden und wirkungsvolle
einzuleiten, werden die Patienten
zumeist jener Gruppe zugeordnet, die
mit unspezifischen ¹abdominalen Beschwerden
unter dem Sammelbegriff
Reizdarmerkrankungª die gastrologischen
Praxen füllt.
Bei uns sind das heute 30 bis 40 Prozent
der Patientenª, erklärt Christoph
Gasché, Professor für Gastroenterologie
an der Wiener Universitätsklinik für Innere
Medizin. ¹Das hat sehr stark zugenommen.
Auf die Gesamtbevölkerung umgelegt,
leiden etwa 13 Prozent der Österreicher
an dem Syndrom.
Aber immer mehr dieser Patienten erweisen
sich in Wahrheit als Opfer entgleister
physiologischer Reaktionen auf einen
oder mehrere Nahrungsbestandteile. Die
verbreitete Annahme, dass den körperlichen
Symptomen seelische Überreizung
zugrunde liege, lässt Gasché kaum gelten:
Nach derzeitigem Wissensstand ist die oft
mit Nahrungsunverträglichkeit verbundene
Depression eher eine Folge der Erkrankung
und nicht ihre Ursache.ª”
http://www.awad-geissler.at/images/profil/profil10.pdf
Hier habe ich kürzlich ein Fallbeispiel eingestellt aus dem vorgenannten Artikel:
viewtopic.php?t=8367
Christoph Gasché ist im Gegensatz zu denbei Nano zitierten Darmexperte Jürgen Stein von der Universität Frankfurt.
auf dem richtigen Weg.
Hier noch ein Video, das Doro im Blog eingestellt hat:
http://www.youtube.com/watch?v=hHxWELDqsSw
Ich habe folgendes beobachtet:
Nachdem im Sommer 2007 in der Diskussion um Milchpreiserhöhung und Nachfrage der Chinesen nach deutscher Milch mancherorts auch mal über genetische Varianten der Weltbevölkerung hinsichtlich Lactoseabbau diskutiert wurde, konnte man vermehrt “ärztliche Empfehlungen” zum sogenannten Reizdarmsyndrom lesen.
Im Ökotest wurde dann ein Darmnervensystem als Verursacher der Reizdarmsyndroms ausgelobt mit Hinweis auf entsprechenden Medikamente, die der Ökotest auch noch mit Testnoten versah.
In der Frankfurter Rundschau ging man noch weiter und eröffnet den Reizdarm als Indikationssgebiet für Trizyklische Antidepressiv , Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.
Es geht sicher um ein großes Geschäft.