An alle
- unkritischen Befürworter der Homöopathie und anderer "alternativen Heilmethoden"; inklusive derer, die an "informiertes, lebendiges" Wasser glauben
- diejenigen, die die wissenschaftliche Schulmedizin prinzipiell ablehnen
- selbsternannte Experten
Zitat Maria Magdalena:
"Heilung kann der Körper nur aus eigener Kraft erlangen. Manche Therapien sind allerdings geeignet, ihn dabei zu unterstützen, nicht mehr und nicht weniger. Wenn der Körper allerdings irreversible Schäden erlitten hat, dann kann es keine Heilung geben, sondern nur Linderung. Dies ist beispielsweise der Fall bei chronischen Krankheiten, zu welchen auch MCS gehört."
Ich würde Maria Magdalena dringend raten, einer Intensivstation in einem Krankenhaus mal einen Besuch abzustatten und sich dort mit Patienten, Ärzten und Pflegepersonal zu unterhalten.
In Akutfällen ist es mit den "natürlichen Selbstheilungskräften des Körpers" nämlich Essig, und man ist auf lebensrettende Maßnahmen der ach so abgelehnten bis verteufelten Schulmedizin und auf kompetente Intensivpflege angewiesen.
Und das ist nur ein Beispiel.
Übrigens sind bis in die 1940-er Jahre (bis zur Entdeckung des Penicillins) TBC-Erkrankte noch gestorben - auch das nur als Beispiel.
Wenn Krankheit (inklusive Diagnostik und Therapie) zur Glaubensfrage wird, halte ich das für gefährlich.
Erstens, weil es u. U. eine notwendige, kompetente, wissenschaftlich fundierte Behandlung verhindert -
und zweitens, weil es Tür und Tor öffnet für alle Art von Manipulationen der "Gläubigen" bis hin zur Scharlatanerie/Beutelschneiderei.
Was besonders Umwelterkrankungen - hier: MCS - betrifft:
Wenn sich Beschwerden durch z.B. Homöopathie lindern lassen (wie in obigen Posts vertreten), kann man ja eine Expositionsvermeidung außer Acht lassen, sozusagen ad acta legen.
Denn es geht ja auch so ...
D. h., es besteht also keine zwingende Notwendigkeit, schädigende äußere Einflüsse zu vermindern oder sie abzustellen.
Die Industrie/Wirtschaft/Politik (und deren Lobbyisten) wird/werden sich freuen, denn sie wird/werden nicht mehr zur Verantwortung gezogen.
Die Einzigen, die sich die Hände reiben angesichts der zur erwartenden Profitmaximierung, sind die Hersteller von homöopathischen Präparaten u. ä.
Noch ein Wort zur Unterscheidung von "wahrer MCS" und "MCS-Neurose", wie sie hier vertreten wurde:
Analog dazu könnte/müsste man dann auch von z.B. "Asbest-Neurose", "Lösungsmittel-Neurose" usw. sprechen -
und das ist m. E. ein Hohn gegenüber tatsächlich Erkrankten;
und wie gesagt Wasser auf die Mühlen der Psycho-Umweltmedizin-Fraktion, die selbst Asbestgeschädigte aus "abrechnungstechnischen Gründen" zum Psychiater schickt statt sich ihrer Verantwortung zu stellen und mitzuhelfen, schädigende Umwelteinflüsse zu begrenzen oder abzustellen.
Und bei Anerkennungsverfahren auf Seiten des betroffenen Patienten zu stehen.
Abschließend noch mal das Zitat aus dem Klappentext eines Homöopathie-kritischen Buches (siehe auch den entsprechenden Thread):
"Teuer und wirkungslos wecken sie falsche Hoffnung und verhindern im schlimmsten Fall echte Therapien. Vor allem aber untergraben sie ein Denken, das auf rationalen Kriterien beruht – wer Homöopathie für möglich hält, muss alles für möglich halten."
Zitat aus:
http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht ... thie-luge/Beobachter